Scham und Lust in "Pornographie" von Witold Gombrowicz
Karolina Sidowska
karolina.sidowska@uni.lodz.pla:1:{s:5:"en_US";s:20:"Uniwersytet Łódzki";} (Poland)
Abstract
Der Artikel macht die Emotion der Scham zum wichtigen Interpretationsansatz für den Roman Pornographie von Witold Gombrowicz im Hinblick auf die Philosophie von Georges Bataille und Jean-Paul Sartre. Angefangen mit dem gezielt provokativen Titel, über zahlreiche Anspielungen und Zweideutigkeiten bis hin zu bedeutungsschweren Ellipsen verlässt sich der Autor konsequent auf die Vorstellungskraft des Lesers, der selber potentiell obszöne Inhalte konstruieren müsste. Die Hauptprotagonisten wollen zwei Jugendliche zum erotischen Akt führen und lassen sich schließlich selbst von ihrer Jugend verführen. Die Faszination für die Unreife, die als eine niedere, von unten kommende Kraft empfunden wird, bildet die Quelle der schamvollen Lust – die Scham, als das Gefühl der Verbotsübertretung und zugleich der Transgression ist nach Bataille eine unverzichtbare Voraussetzung für die Lust. Gleichzeitig erscheint die Scham im Roman als eine grundlegende existentielle Erfahrung, die dank des Bewusstseins zustande kommt, dass man für den Blick des Anderen ein Objekt ist. Dieses Motiv rückt Gombrowiczs Werk – wie in dem Artikel aufgezeigt wird – in die Nähe des französischen Existentialismus.
Schlagworte:
Jean-Paul Sartre, Georges Bataille, Witold Gombrowicz, Verführung, Unreife, TransgressionLiteraturhinweise
Literaturhinweise
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Karolina Sidowskakarolina.sidowska@uni.lodz.pl
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