Narrative Strukturen der Bedrohung in "1000 Serpentinen Angst" von Olivia Wenzel
Jolanta Pacyniak
Maria Curie-Skłodowska Universität in Lublin (Poland)
Abstract
Angst wird von Peter Hogan in Affective Narratology als ein Bestandteil der emotionalen Systeme neben Wut, Zuneigung, Ekel, Hunger und Lust ausgemacht. Im Kontext der Literatur beeinflussen emotionale Systeme Ziele der erzählten Geschichten und ihre Handlungsmuster. Analysiert wird der autofiktionale Roman Olivia Wenzels 1000 Serpentinen Angst (2020) vor dem Hintergrund der Affect Studies. Erwogen wird, wie Angst auf der Handlungsebene dargestellt wird und wie sie die Struktur des Romans determiniert. In Erscheinung treten verschiedene Formen der Angst. Im Vordergrund steht die Bedrohung durch den Rassismus; die Protagonistin ist, wie die Autorin selbst, in der DDR geboren worden, ihr Vater kommt aus Afrika. Die Angst wird vor allem in Dialogform vermittelt. Diese Dialogform, im Text durch Kursivschrift oder Großschreibung markiert, wird von der Autorin als Verhörsituation oder Zwiegespräch dargestellt. Ein weiterer Aspekt ist die Frage, wie die durch das Medium der Literatur vermittelte Angst auf der Leserebene bestimmte Affekte induziert.
Schlagworte:
Angst, Affect Studies, Olivia WenzelLiteraturhinweise
Literaturhinweise
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Authors
Jolanta PacyniakMaria Curie-Skłodowska Universität in Lublin Poland
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